Advent

    Geschichte

    Ursprünglich kommt der Begriff Advent aus dem Griechischen und bedeutet Ankunft, Anwesenheit, insbesondere von Königen und Kaisern. Aber auch aus dem Lateinischen „adventus“ ist eine Ableitung möglich.1
    Die Adventszeit wurde ursprünglich als Fastenzeit begangen, die zwischen dem 11. November und dem 6. Jänner, dem Fest der Erscheinung des Herrn, eingehalten wurde. Es durfte in dieser Zeit auch nicht getanzt oder gefeiert werden, da sie als geschlossene Zeit deklariert wurde.

    Die heutige Form der Adventszeit geht auf das 7. Jahrhundert zurück und wurde "tempus ante natale Domini" genannt. Papst Gregor der Große legte vier Sonntage als Adventszeit fest. Diese Zahl steht symbolisch für die viertausend Jahre, die die Menschen nach dem Sündenfall auf den Erlöser warten mussten. Das Konzil von Trient hat diese Regelung bestätigt.

    Für Christen ist die Adventszeit die Vorfreude auf die Geburt Christi und die Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, das zur Adventszeit gezählt wird. Zugleich beginnt mit dem ersten Advent das neue Kirchenjahr. Lieder und Gedichte erinnern an dieses sehnsüchtige Warten, aber auch an die Schönheit der Weihnachtszeit.2, 3

    Brauchtum

    Mit der ersten Vesper am ersten Adventsonntag bis zur ersten Vesper von Weihnachten am Heiligen Abend dauert der Advent in der Liturgie, dessen Farbe violett ist. Diese Farbe lässt sich deshalb oft auch am Adventkranz finden.

    Die Adventzeit wird von einigen Bräuchen begleitet, wie zum Beispiel dem Adventskalender, der auf den im 19. Jahrhundert entstandenen Brauch des Abzählens der Tage bis zum Weihnachtsfest zurückgeht. Insbesondere Kinder erfreuen sich an diesem Brauch, wobei es einen Unterschied zwischen den Adventskalendern mit 24 Türchen und den liturgischen Adventskalendern gibt, denn diese beginnen am 1. Advent und gehen bis zum 6. Jänner.

    Ein weiteres Merkmal der Adventszeit ist der aus Reisig gebundene Adventskranz mit seinen vier Kerzen, die nacheinander an den vier Adventsonntagen entzündet werden. Der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern ließ 1839 erstmals einen Leuchter mit 24 Kerzen aufhängen. Erst viel später, nämlich 1925, hielt der Adventkranz in abgewandelter Form – mit nur vier Kerzen – auch in der katholischen Kirche Einzug.4 Traditionell werden die Kerzen am Kranz in den liturgischen Farben violett und rosa gehalten, doch moderne Kränze bieten nicht nur unterschiedliche Materialien an, sondern auch Farbenfrohheit. Das Adventskranzbinden stellt in vielen Pfarren noch ein traditionelles Zusammenfinden dar, wobei hier der Markt seine Möglichkeit erkannt hat, weshalb Kränze auch in Supermärkten erworben werden können.

    In vielen Fenstern stehen in der Adventszeit Lichterbögen, die auf eine alte Bergarbeitertradition zurückgehen und in der dunklen Jahreszeit die Sehnsucht der Bergleute nach Sonnenlicht zum Ausdruck brachte.

    Im Ennstal wird mit Beginn der Adventszeit das Kletzenbrot gebacken, das dann an den Adventsonntagen aufgeschnitten wird.5 Aber nicht nur Kletzenbrot wird gebacken, sondern auch Kekse und Mehlspeisen für Weihnachten.

    Zusätzlich ist das Frauentragen, auch Josephtragen oder Herbergsuche genannt, in vielen Teilen Österreichs ein weitverbreiteter Brauch und soll an die Herbergsuche von Maria und Josef erinnern. Traditionell findet es neun Tage vor Weihnachten statt.6

    Ein typischer Arbeitsbrauch aus dem Raum Schladming war früher wohl das Sauschädelstehlen. Dabei war es üblich, den Kopf eines geschlachteten Schweins über Nacht aus einem Hof bzw. einer Schlachtkammer zu stehlen. Wenn dies gelang, musste der Bestohlene eine Auslöse – in Form von Getränken – zahlen und außerdem den Spott der Gauner ertragen.7

    Die Adventszeit wird nicht nur für die christliche Vorbereitung auf die Geburt Christi genutzt, sondern sie wurde stark kommerzialisiert. Viele Einkaufsstraßen locken mit Angeboten und verlängerten Öffnungszeiten für die Erledigung der Weihnachtseinkäufe, die häufig mit einem Besuch eines Weihnachtsmarktes verbunden werden. Auf diesen kann nicht nur ausgiebig gegessen und getrunken werden, sondern auch altes Kunsthandwerk erworben werden, um so seinen Lieben unter dem Weihnachtsbaum eine Freude zu bereiten.1

    Weiterführende Links:

    Quellen

    1. Advent- Warten auf hohen Besuch (religionv1.orf.at)
    2. Adventszeit - Ursprung einer langen Tradition (vivat.de)
    3. Anfang und Ende (erzdioezese-wien.at)
    4. Adventskranz (wikipedia.org)
    5. Das Kletzenbrot (advent-austria.at)
    6. Frauentragen (advent-austria.at)
    7. Sauschädelstehlen vor Weihnachten (advent-austria.at)