1. April

    Der 1. April steht ganz im Zeichen der Aprilscherze, deren Ursprung nicht eindeutig belegt ist.

    Geschichte

    Obwohl sich in Europa, Amerika und Indien die Menschen schon seit Jahrhunderten am 1. April gegenseitig mit Aprilscherzen hereinlegen und zum Lachen bringen, ist die Herkunft des Aprilscherzes schwer festzumachen. Wie es genau zu diesem Datum kam, ist unbekannt. Stattdessen gibt es einige Erklärungsversuche:

    Ein erster Hinweis geht auf das typisch wechselhafte Wetter des Aprils zurück – diese Erklärung würde jedoch nur für Europa passen, denn in Amerika und Asien ist das Wetter im April weit weniger wechselhaft.1

    Zudem wäre da noch die "Bibel-These", die auf das Herumschicken von Jesus von Pontius nach Pilatus am 1. April zurückgeht.1

    Eine weitere Variante geht auf das Jahr 1564 zurück: Damals sorgte der Wechsel vom Julianischen Kalender zum Gregorianischen für Verwirrung. Da der Beginn des neuen Jahres zu dieser Zeit eine Woche lang gefeiert wurde (vom 25. März bis 2. April) und König Karl der IX. den Jahresanfang auf den 1. Jänner verlegte, gab es dennoch viele Leute, die zum Apriltag Einladungen zu den Neujahrsfeiern schickten.1

    Eine letzte These geht auf den Geschichtsprofessor Joseph Boskin zurück, der 1983 in einem Interview meinte, dass der Aprilscherz auf den römischen Kaiser Konstantin zurückzuführen sei. Damals hatte ein Hofnarr dem Kaiser vorgehalten, dass Narren besser regieren könnten – daraufhin wurde das Reich für einen Tag einem Hofnarren übergeben, der den Tag für allerlei Absurdes nutzte. Der Haken an der Geschichte: Viele Medien druckten diese Geschichte ab und fielen somit selbst auf den Aprilscherz des Geschichtsprofessors hinein. Seine These war erfunden.

    Historisch gibt es ein paar eindeutige Belege: Die Redewendung "Jemanden in den April schicken" wurde erstmals 1618 in Bayern überliefert und gelangte mit den Auswanderern nach Nordamerika. 1854 scheint der Begriff "Aprilnarr" zum ersten Mal in Grimms Deutschem Wörterbuch auf.1

    Brauchtum

    Es ist Brauch, am 1. April seine Mitmenschen durch erfundene Geschichten oder Informationen in die Irre zu führen – der Schwindel wird mit dem Ausruf "April, April" enttarnt.

    Längst ist es nicht nur unter Kindern, in der Arbeit oder zwischen Freunden Brauch, sich in den April zu schicken und sich Scherze einfallen zu lassen. Auch große Konzerne wie Google oder die Hofer-Airline nehmen teil und erfinden Storys, die nicht immer sofort als Fake-News zu enttarnen sind.2

    2020 sagt Google aufgrund des Coronavirus den traditionellen Aprilscherz ab und bittet auch seine Mitarbeiter, von internen Scherzen abzusehen.3

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    Quellen

    1. Jesus oder Karl IX.? Wo der Aprilscherz seinen Ursprung hat (diepresse.com)
    2. Aprilscherze im Netz: Schabernack von Google und Hofer-Airline (derstandard.at)
    3. Google sagt traditionellen Aprilscherz ab (derstandard.at)