Welt-Frühgeborenen-Tag

    Der Welt-Frühgeborenen-Tag (engl. World Prematurity Day, auch Weltfrühchentag, Internationaler Frühchen-Tag) findet weltweit am 17. November statt und macht auf die Herausforderungen von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam.

    Geschichte

    Der Aktionstag geht auf eine Initiative der EFCNI (European Foundation for the Care of Newborn Infants) und Eltern-Organisationen im Jahr 2008 zurück. Das erste Treffen fand im November 2008 statt und 2011 erhielt der Aktionstag seinen offiziellen Namen: World Prematurity Day.

    Der 17. November ist nicht ohne Grund gewählt: Der Gründer der Stiftung EFCNI verlor im Dezember 2006 ein Drillingsfrühchen. Am 17. November 2008 wurde er erneut Vater einer gesund geborenen Tochter – ihr Geburtsdatum soll für einen Neuanfang stehen und wurde zum Tag der Frühgeborenen.2

    Brauchtum

    Kampagnen und Aktionen zum Welt-Frühchen-Tag erreichen weltweit etwa 1 Milliarde Menschen in 100 Ländern.3

    Die offiziellen Farben des Welt-Frühgeborenen-Tages sind lila und weiß – weltweit erleuchten berühmte Gebäude in den Farben des Aktionstages (Purple for Preemies).

    Unter dem Motto "Starker Start für kleine Helden" finden weltweit Vorträge, Workshops und Informationsabende über die Arbeit auf der Neonatologie und die Herausforderungen für betroffene Familien statt. Es sind nämlich nicht nur die Kinder, die Unterstützung brauchen, sondern auch die Eltern, die sich an einer Frühgeburt häufig selbst die Schuld geben und über einen langen Zeitraum in ständiger Sorge um ihr Kind leben.4

    Durch die Anzahl der künstlichen Befruchtungen ist ein deutlicher Anstieg von Mehrlingsgeburten zu verzeichnen und damit auch ein immer höherer Bedarf an qualifizierter Betreuung für Frühgeborene. Um für den Ernstfall zu trainieren und richtig reagieren zu können, setzen viele Spitäler auf den Frühgeborenensimulator "Paul", der den Ärzten dabei hilft, kritische Situationen auf der Neonatologie zu trainieren.5

    Über Frühgeborene

    Frühgeborene, Frühchen oder Frühgeburt sind Begriffe für ein- und dasselbe. Sie meinen Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden. Eine normale Schwangerschaft dauert 40 Wochen – Babys, die zu früh geboren werden, sind auf die neuen Umstände noch nicht eingestellt und brauchen bei der Umstellung auf das Leben außerhalb des Bauches Unterstützung, wie z. B. beim Atmen.

    Wenn von Frühgeborenen die Rede ist, sind häufig auch Spätfolgen ein Thema: Abhängig davon, in welcher Schwangerschaftswoche das Frühgeborene auf die Welt kommt, können verschiedene Spätfolgen auftreten. Je früher ein Baby geboren wird, desto risikoreicher ist es für das Kind. Eine große Schwierigkeit ist bei einem langen Spitalsaufenthalt das Thema Bindung. Deswegen sind Körperkontakt (Känguruhen) und Stillen bzw. Füttern per Flasche mit Körperkontakt besonders wichtig und ein fixer Bestandteil der Betreuung auf der Neonatologie.

    Die Ursachen für eine Frühgeburt sind unterschiedlich: Eisenmangel, Funktionsstörungen der Plazenta, Schwangerschaftshochdruck, Gestose, Proteinurie und Überdehnung der Uterusmuskulatur etc. sind nur einige Gründe.1

    Ähnliche Feiertage

    Quellen

    1. Welt-Frühgeborenentag: Bettruhe und langfristige Wehenhemmung greifen oft nicht – doch es gibt neue Ansätze zur Vorbeugung (deutsch.medscape.com)
    2. Internationaler Tag der Frühgeborenen (meinbezirk.at)
    3. Welt-Frühgeborenen-Tag 2017 (connect-medizintechnik.at)
    4. Starker Start für kleine Helden 2017 (5min.at)
    5. „Ein Fest für Frühgeborene“ am 17. November an der MedUni Wien/AKH Wien (meduniwien.ac.at)