Weltmalariatag

    Weltweilt sind 1,2 Milliarden Menschen mit Malaria konfrontiert – laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) endet Malaria für rund 1 Milliarde Menschen pro Jahr tödlich. Die Hälfte davon sind Kinder.1

    Der Weltmalariatag (engl. World Malaria Day) wird jährlich am 25. April weltweit begangen. Ziel ist die Sensibilisierung für die Malaria-Belastung sowie die Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung.2

    Malaria ist eine Krankheit, die vor allem in den Tropen und Subtropen auftritt und von Steckmücken übertragen wird. Sie führt zu einem Befall der Leber, zu Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Zerstörung der roten Blutkörperchen. Unbehandelt wird die Krankheit schnell lebensbedrohlich. Besonders für Kleinkinder ist Malaria lebensgefährlich – laut der WHO stirbt in Afrika alle zwei Minuten ein Kind an der Krankheit. Präventivmaßnahmen wie Insektennetze, Insektensprays und besondere Schutzmaßnahmen für Schwangere und Kinder unter 5 Jahren sind lebensrettend.

    Geschichte

    Der Weltmalariatag ist noch ein jüngerer Aktionstag, der zuerst 2001 als Africa Malaria Day eingeführt wurde. Dieses Datum liegt in engem Zusammenhang mit der Abuja-Erklärung:

    2001 unterzeichneten 44 afrikanische Staaten die Abuja-Erklärung. Sie ist ein Aktionsplan der Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) zu HIV/AIDS, Tuberkulose und anderen Infektionskrankheiten wie Malaria aus dem Jahr 2001. In der Abuja-Erklärung wird festgehallten, dass alle Länder mindestens 15% ihres Staatshaushalts für die Gesundheitsvorsorge vorsehen sollten – 2007 wird bedauert, dass nur 2 afrikanische Staaten dieses Versprechen eingehalten haben.3

    2007 beschloss die Weltgesundheitsversammlung den Weltmalariatag einzuführen. Seitdem steht jeder Weltmalariatag unter einem bestimmten Motto:

    • 2008: Malaria – a disease without borders
    • 2009: Counting malaria out
    • 2010: Counting malaria out
    • 2011: Achieving progress and impact
    • 2012: Sustain Gains, Save Lives: Invest in Malaria
    • 2013 - 2015: Invest in the future: defeat malaria
    • 2016: End Malaria For Good
    • 2017: LETS Close the Gap
    • 2018: Ready to beat malaria
    • 2019: Zero malaria starts with me
    • 2020: Zero malaria starts with me
    • 2021: Zero malaria - Draw the Line Against Malaria

    Im Jahr 2019 gab es in der EU 8.641 Malariafälle.4

    Brennpunkt Afrika

    Besonders Afrika wird von der Tropenkrankheit besonders hart getroffen. Malaria wird dort durch eine Parasiten übertragen, der nicht nur die gefährlichste Form der Malaria überträgt, sondern auch die längte Überlebensdauer hat. In Kombination mit dem tropischen Klima, der unzulänglichen Gesundheitsversorgung und der großen Armut treten die meisten Todesfälle in Afrika auf. Zudem kommt die Gefahr der Resistenzen gegen Insektenmittel und Malariamitteln.

    Besonders tragisch: Malaria kann behandelt werden. Durch gezielte Aufklärung, Desinfektion und Schutz vor den Mückenstichen könnte die Krankheit vermieden werden. Doch besonders Kleinkinder und Schwangere haben in den wenig entwickelten Teilen Afrikas keinen Zugang zu Behandlungen und Präventionsmöglichkeiten.5

    Durch den flächendeckenden Einsatz von Insektensprays, Schutznetzen, saisonaler Chemoprophylaxe und Behandlungsmöglichkeiten konnten bereits kleine Erfolge erzielt werden: In Südafrika, Botsuana, Namibia, Algerien, den Komoren und Swasiland ist die Tendenz hoch, dass bis 2020 Malaria ausgerottet ist.6 Dennoch: etwa 278 Millionen Haushalte in Afrika verfügen über keine Schutz- und Präventionsmaßnahmen wie Insektennetze oder Insektensprays.1

    Reiseschutz und Reiseimpfungen für Malaria

    Experten warnen: Zu wenig geschützt, zu spät erkannt oder falsch behandelt sind die häufigsten Fehler im Umgang mit Malaria. Reisende, die in die Tropen oder Subtropen reisen, sollten sich umfassend zum Thema Reiseschutz informieren. Für die Malaria gibt es eine Malariaprophylaxe, jedoch noch keinen Impfstoff.7 Daher ist es neben der Malariaprophylaxe wichtig, Mückenstiche so gut es geht zu vermeiden. Da die Malaria-Mücken vor allem nachts aktiv sind, sollten Reisende unter einem Moskitonetz schlafen und auf einen guten Insektenschutz achten.

    Etwa 5 Tage nach dem Mosktitostich beginnt die Infektion mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ev. auch Erbrechen und Durchfall. Unerkannt bzw. falsch behandelt kann Malaria schwere Folgen haben. Wichtig zu wissen ist: Auch Monate nach einer Reise kann man noch an Malaria erkranken. Zuverlässig lässt sich die Erkrankung mit einem Bluttest nachweisen. Wer gerade noch auf Reise ist und plötzlich Fieber bekommt, sollte einen Malaria-Schnelltest durchführen.8

    In Ghana, Kenia und Malawi soll ab 2018 der erste Malaria-Impfstoff getestet werden: Er wurde speziell für Kinder zwischen 5 und 17 Monaten entwickelt und soll vor Malaria schützen.9

    Beim "Impfservice und reisemedizinische Beratung" der Stadt Wien erhält man Informationen zur Malariaprophylaxe (online oder persönlich).10

    Ähnliche Feiertage

    Quellen

    1. Malaria wieder im Vormarsch (science.orf.at)
    2. Zielsetzung Weltmalariatag (afro.who.int)
    3. Abuja-Erklärung (umwelt-online.de)
    4. ECDC, Malariabericht 2019 (tropeninstitut.de)
    5. Weltmalariatag am 25. April (amref.at)
    6. Erfolge in Europa, viele Tote in Afrika (tagesschau.de)
    7. Malariarisiko für Reisende (apotheke.or.at)
    8. Malaria, Impfung, Prognose (tropeninstitut.at)
    9. WHO fordert stärkeren Einsatz gegen Malaria (deutsche-apotheker-zeitung.de)
    10. Impfservice und reisemedizinische Beratung (wien.gv.at)