Weltspieltag

    Verplant zu sein, keine Zeit zu haben, im Stress zu sein – das gehört zum heutigen Zeitgeist. Doch wo bleibt die Freizeit für das freie Spiel? Genau darum geht es am Weltspieltag.

    Der Weltspieltag ist ein internationaler Aktionstag und wird jedes Jahr am 28. Mai gefeiert. Ziel ist es, Menschen verschiedener sozialer Schichten durch das Spiel näher zu bringen und den Spaß am freien Spielen zu unterstützen.

    Geschichte

    1999 wurde der Weltspieltag (engl. World Play Day) auf der 8. Konferenz der International Toy Library Association gegründet. Innerhalb von fünf Jahren nahmen bis zu 22 Länder an Veranstaltungen rund um den Weltspieltag teil und riefen verschiedene Veranstaltungen ins Leben. Mittlerweile erfährt der Weltspieltag durch die UNESCO Unterstützung.

    Jedes Jahr steht der Weltspieltag unter einem anderen Motto. 2017 lautete es "Spiel! Platz ist überall!" Am Weltspieltag soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass nicht nur speziell gestaltete Spielflächen Raum für Kinder sind, sondern jeder Ort zum Spielplatz werden kann. 2020 lautet das Motto "Raus in die Natur!".

    Brauchtum

    Zahlreiche Veranstaltungen finden in ganz Österreich und im deutschsprachigen Raum anlässlich des Weltspieltages statt:

    Der Werbespot "JANOSCHs Kleiner Bär und Kleiner Tiger suchen nach Platz zum Spielen" war in Deutschland 2017 das Highlight rund um Kampagnen zum freien Spiel im städtischen Raum.1

    Das Zeitgeist Vienna lädt zum Weltspieltag ein und bereitete zahlreiche Stationen und Gewinne für Groß und Klein vor.2

    Der Ort Raabau (Südoststeiermark) lädt auf dem Sportplatz mit zahlreichen Spielstationen zum Mitmachen ein.3

    Der Weltspieltag in Vorarlberg ist ein Fest für die ganze Familien mit zahlreichen Spielstationen und Aktivitäten.4

    Auch die Spielebox in Wien lädt zur Spielebox-Action am Weltspieltag.5 Am Programm stehen Aktivitäten, Brettspiele und vieles mehr.

    Kinder haben ein Recht auf freies Spiel

    Schiller sagte: "Der Mensch ist da ganz Mensch, wo er spielt". Kinder haben ein Recht auf Spiel, damit sie gesund aufwachsen und sich frei entwickeln können.

    Eltern wollen das Beste für ihre Kinder und sie so gut wie möglich auf das Leben vorbereiten. Dabei übersehen sie häufig das Wichtigste: Das ungeplante, freie Spiel ist keineswegs unnötiger Zeitvertreib, sondern ist der Antrieb für die motorische und soziale Entwicklung und sorgt für die besten Vernetzungen im Gehirn. Kinder müssen nicht in Kursen lernen, sie lernen im Spiel und erwerben dort alle Kompetenzen, die sie benötigen. Über das Spiel entwickeln sie motorische Fähigkeiten und erlernen auf spielerische Weise soziale Kompetenzen. Hirnforscher Gerald Hüther ist der Meinung: "Spielen ist Dünger für das Gehirn und Kraftfutter für Kinderseelen".6,7

    Der Freiraum für Kinder und Jugendliche nimmt durch die Urbanisierung immer mehr ab – Aktivitäten und Freizeitangebote finden verstärkt im pädagogisch betreuten Rahmen mit festen Angeboten statt. Dabei ist die Vielfalt an Spielorten größer, als wir denken: Es geht darum, jene Orte zu entdecken und wahrzunehmen, die nicht als Spielorte für Kinder wie Spielplätze ausgewiesen sind. Platz zum Spielen ist überall.

    Ähnliche Feiertage

    Quellen

    1. Am Jubiläumsweltspieltag 2017 fanden Groß und Klein überall Platz zum spielen! (recht-auf-spiel.de)
    2. Zeitgeist Vienna lädt zum Mitspielen am Weltspieltag (meinbezirk.at)
    3. Weil Freude am Spielen eben kein Kinderkram ist (meinbezirk.at)
    4. Weltspieltag in Vorarlberg (servusmagazin.at)
    5. Familienhighlight am Weltspieltag (wienxtra.at)
    6. "Rettet das Spiel!" - ein Interview mit dem Neurobiologen Gerald Hüther und dem Philosophen Christoph Quarch (spielundzukunft.de)
    7. Ihr wollt eure Kinder perfekt fördern? Dann lasst sie DIESE Sache tun! (brigitte.de)