Mariä Empfängnis

    Wann?

    8. Dezember

    Wo?

    Gesamt Österreich

    Für wen?

    Alle

    Geschichte

    Mariä Empfängnis, ein katholischer und in Österreich auch ein gesetzlicher Feiertag, feiert jedes Jahr am 8. Dezember die Empfängnis der Maria durch die Mutter Anna, findet also 9 Monate vor der tatsächlichen Geburt Marias statt. Der katholische Feiertag Mariä Empfängnis wird oft mit der Empfängnis Jesu verwechselt.1

    Ursprünglich hieß der erstmals im 12. Jahrhundert durch Anselm von Canterbury in England eingeführte Feiertag "Tag der Empfängnis der Allerheiligsten Gottesmutter durch Anna". Unter Papst Sixtus IV wurde das Fest 1477 im Bistum Rom als Hochfest mit Messe eingeführt und seitdem am 8. Dezember gefeiert. Ein innerhalb der gesamten katholischen Kirche stattfindender Feiertag wurde der 8.12. unter der heutigen Bezeichnung "Mariä Empfängnis" erst im Jahre 1708 unter dem damaligen Papst Clemens XI. Papst Pius IX war es, der 1854 das Dogma der ohne Erbsünde geborenen Gottesmutter Maria verkündete.

    Nachdem Wien während des Dreißigjährigen Kriegs von einer Fremdherrschaft verschont blieb, erhob der damalige Kaiser Ferdinand III. als Dank Maria zur Schutzheiligen Österreichs und führte Mariä Empfängnis am 8. Dezember 1647 auch als Feiertag in Österreich ein. Unter der deutschen Herrschaft im 2. Weltkrieg abgeschafft, ist Mariä Empfängnis seit dem 8. Dezember 1955 wieder ein gesetzlicher Feiertag in Österreich.2

    Brauchtum

    Die katholische Kirche begeht den Feiertag jährlich am 8. Dezember als Hochfest, also als ein Fest, welches aufgrund seiner Glaubensaussage von besonderer Bedeutung ist. In Rom begeht der Papst den Feiertag mit einem an die Jungfrau Maria gerichteten Gebet an der Piazza di Spagna.3

    Wie an jedem anderem Feiertag, so mussten die Geschäfte in Österreich auch an Mariä Empfängnis geschlossen bleiben. Da der 8. Dezember in der Vorweihnachtszeit liegt, fuhren viele Bewohner Österreichs in benachbarte Länder, um dort den schul- und arbeitsfreien Tag beim Shoppen zu genießen. Aufgrund der wirtschaftlichen Verluste an diesem Tag wurde im Jahre 1995 das Ladenöffnungsgesetz verändert: Seitdem dürfen die Geschäfte an Mariä Empfängnis geöffnet bleiben. Viele nutzen diese Möglichkeit und strömen schon in den frühen Morgenstunden in die Geschäfte und Shoppingzentren, was den 8. Dezember heute zum umsatzstärksten Verkaufstag in der Adventszeit macht.4

    Früher war es auch Brauchtum, dass Frauen an diesem Tag nicht arbeiten durften. Wer sich nicht daran hielt, dem erschien die "weiße Frau". 5

    Laut diesem alten Brauchtum ist Mariä Empfängnis auch Beginn der Weihnachtsbacksaison. Bis zum 12. Dezember mussten früher alle Weihnachtskekse fertig sein. Diese Ansicht hat sich in der modernen Welt weitgehend geändert.6

    Gesetzliche Regelung

    Mariä Empfängnis ist ein Feiertag im Sinne des Bundesgesetzes und somit ein arbeitsfreier Tag für gesamt Österreich.

    Siehe: § 7 Arbeitsruhegesetz

    Für den Handel ist das Aufsperren der Geschäftslokale jedoch gestattet (an Werktagen von 10:00 bis 18:00). Zu den erlaubten Tätigkeiten gehören Warenverkauf, Kundenberatung und damit zusammenhängende Arbeitsleistungen.

    Da es sich um einen gesetzlichen Feiertag handelt, sind die geleisteten Stunden als Feiertagsentgelt zu bezahlen. Der Arbeitnehmer ist auch bei fristgerechter Mitteilung des Arbeitgebers (bis zum 10. November) nicht zum Dienst verpflichtet. Erfolgt die Ablehnung binnen einer Woche, darf ihm dabei kein Nachteil entstehen.

    Siehe: Beschäftigung von Mitarbeitern im Handel am 8. Dezember (wko.at)

    Mariä Empfängnis in anderen Ländern

    Quellen

    1. Sage Mariä Empfängnis (sagen.at)
    2. 8. Dezember Mariä Empfängnis (religionv1.orf.at)
    3. Ein Gebet an die heilige Jungfrau: Die Päpste und die Mariensäule auf der Piazza di Spagna (vaticannews.va)
    4. Shoppen an Mariä Empfängnis (wissenswertes.at)
    5. Weiße Frau (de.wikipedia.org)
    6. Beginn der Backsaison (kirchenweb.at)