Neujahr

    Wann?

    1. Jänner

    Wo?

    Gesamt Österreich

    Für wen?

    Alle

    Geschichte

    Viele Menschen begehen Neujahr oder den Neujahrstag, ohne recht zu wissen, worauf dieser alte Brauch beruht. Der Neujahrstag ist in der Regel der erste Tag eines Jahres. Dennoch galt dies zunächst keineswegs für einen bestimmten Tag. Papst INNOZENZ XII. verlieh dem 1. Jänner im Jahre 1691 die kirchliche Autorisation. Jedoch jener Tag samt Abend vor dem Neujahrstag, benannt nach dem 335 verstorbenen Papst SYLVESTER I., ist ebenso eng in Glaube und Brauchtum mit dem Neujahrsfest verknüpft. Eine Trennung wäre somit schlicht unvorstellbar. Dennoch existieren neben dem Kalenderjahr noch das Kirchenjahr sowie das Geschäftsjahr, die beide zu unterschiedlichen Terminen wahrgenommen werden.

    Die Kirche feiert am 1.Jänner das Hochfest der Gottesmutter Maria, dessen Tradition bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht und in Rom seinen Ursprung fand. 1967 erklärte Papst Paul VI. den Neujahrstag zum Weltfriedenstag.1

    Viele andere Religionen feiern Neujahr an einem anderen Tag bzw. haben die Juden und der Islam einen beweglichen Neujahrstag nach Mondjahren, die Iraner nach Sonnenjahren.2

    Brauchtum

    Viele Religionen verstehen den Neujahrstag als Erneuerung der Welt und Beginn der Schöpfung des Lebens. Daher ist an Neujahr das Neujahrsfest ein besonderer Tag, an dem rituelle oder magische Handlungen vollzogen werden. Zur Entsühnung von Sünden wurden vorab am 1. Jänner Reinigungsriten abgehalten. Zur Vertreibung böser Mächte wurden an Neujahr Maskenumzüge und lärmende Feiern inszeniert. Die Erneuerung des Feuers in Haus oder Tempel wurde als Neubeginn angesehen. Die christliche Kirche leistete jedoch erbitterten Widerstand gegen dieses spätantike Spektakel. Verbote am Neujahrsfest, die Vermummungen und Tänze betrafen, wurden noch über Jahrhunderte proklamiert. Städtische Obrigkeiten schritten im 13. Jahrhundert wider Reigentänze mit Gesängen ein.

    In höfischen Zirkeln war es seit dem 9. Jahrhundert üblich, sich gegenseitig zu beschenken, was unweigerlich Nachahmer fand. Stadtverwaltungen beschenkten ihre Bediensteten. Klöster hingegen spendeten ihrem Gesinde Geld und Brot. Im 19. Jahrhundert wechselte dieser Geschenktermin vom Neujahrsfest auf das Weihnachtsfest über. Während manche Menschen Neujahr einzusingen pflegten, wanderten herrschaftliche Trompeter, Stadtpfeifer und Bettelmusikanten umher, um das neue Jahr anzublasen. Die Soldateska des Dreißigjährigen Kriegs pflegte das Neujahrsfest mit Lärm zu beginnen, indem diese den Neujahrstag anschossen.

    Böllerschießen und Feuerwerk gehören heute zum festlichen Jahresbeginn. Neujahrswünsche werden ebenso durch Zuruf mitgeteilt. Hierbei handelt es sich meist um Gesundheits-, Glück- und Segenswünsche. Kennzeichnend sind ebenso das Neujahrsblasen von den Türmen und die mitternächtlichen Schläge der Pummerin sowie der Donauwalzer, die im Radio und Fernsehen übertragen werden. Kleine Glücksgaben in Form von Schweinchen, Rauchfangkehrer und weiteren glückbringenden Symbolen sind ebenfalls weitverbreitete Rituale. Zusätzlich werden unter anderem auch Post und Müllabfuhr mit Geldspenden beschenkt, ein Relikt aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wird heutzutage beinahe weltweit übertragen.3

    Gesetzliche Regelung

    Der 1. Jänner (Neujahr) ist ein Feiertag im Sinne des Bundesgesetzes und somit ein arbeitsfreier Tag für gesamt Österreich.

    Siehe: § 7 Arbeitsruhegesetz

    Neujahr in anderen Ländern

    Quellen

    1. Hochfest der Gottesmutter Maria (dioezese-linz.at)
    2. So feiern die Weltreligionen den Jahreswechsel (sonntagsblatt.de)
    3. Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker (wienerphilharmoniker.at)